Projekt „KINO“ läuft an

Die Digitalisierung der Baubranche schreitet voran und so kündigte die TU-Clausthal in der gestrigen Pressemitteilung, das Projekt „KINO“ an. Das Ingenieur- und Vermessungsbüro Krause in Falkensee bei Berlin unterstützt dieses Programm und forscht gemeinsam mit Vertretern des Instituts der TU-Clausthal und dem DAI-Labor der TU-Berlin.

Hinter der Abkkürzung „KINO“ verbirgt sich die genaue Umschreibung, KI-Assistenzsystem für XR-Navigationslösungen zur effizienten und präzisen Bestimmung von Posen auf Basis 3D-punktwolkenbasierter Objektraumabbildungen mit mobilen Consumer Endgeräten.

Ziel des Projekt ist es, Methoden zu entwickeln, mit welchen geplante Baufortschritte, Abweichungen und Übereinstimmungen einer tatsächlichen Situation am Ort visuell abgeglichen und mittels AR-Technologie sichtbar gemacht werden können. Das handelsübliche Smartphone wird zur Schnittstelle für alle am Bauwesen beteiligter Akteure, indem digitale Zwillinge im Mix der realen Welt auf dem Endgerät abgebildet und weiterführende Informationen implementiert werden.

Für die breite Masse der Endverbraucher, aber auch für Fachanwender außerhalb der Geodäsie war es bisher nicht möglich eine Selbstlokalisation mit einer akzeptablen Genauigkeit den Einsatz von XR-Szenarien vorzunehmen, welche sonst nur im geodätischen Anwendungsfeld mit entsprechend teuren und teilweise sehr komplexen Equipment sinnvoll realisiert werden konnte.

Der Bedarf, Echt- und 3D-Planungsdaten im hohen Detailgrad, über Building Information Modeling (BIM) Modelle in Mixed-Reality-Szenarien überlagert darzustellen, wächst mit immer größeren Anwenderkreis und zunehmender Bereitstellung geobasierter Daten mit teilweise georeferenzierten Bezugsrahmen, aus Diensten und interoperablen Datenspeichern.

Das Teilprojekt „KINO – Sensorfusion und stochastisches Modell der 3D-Punktwolken“, befasst sich mit der Fusion eines objekterfassenden Sensors (Laserscanner) mit Positionssensoren (low-cost GNSS) und Navigationssensoren (MEMS). Es wird mit einem Volumen von rund 180.000 Euro an der TU Clausthal unter der Leitung von Professor Paffenholz bearbeitet.

Damit eine größere Effizienz als bei der unabhängigen sequentiellen Erfassung erreicht wird, soll eine simultane Erfassung von Objektdaten (3D-Punktwolken) sowie deren Geo-Referenz mit Sensorfusion erfolgen. Daraus folgt eine bessere Qualität von beispielsweise Mixed-Reality-Darstellungen und Navigation mit mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones.

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Exemplarischer Systemaufbau zur effizienten 3D-Umgebungserfassung: Im Vordergrund ein Quad mit Kamerasensorik und im Hintergrund ein terrestrischer Laserscanner mit prototypischer Adaptierung von GNSS-Antennen zur direkten Geo-Referenzierung. Foto: IVB Krause